Rettet den Friedrichspark
Aktionsbündnis
Die angeführten Personen und Vereine haben sich zum Aktionsbündnis „Rettet den Friedrichspark“ zusammengeschlossen:
Architekten Winfried van Aaken, Peter Fischer, Johannes Striffler und Hartwig Theobald aus dem Beirat der Architektenkammer Gruppe Mannheim
Dekan Jung vom katholischen Stadtdekanat
Bürgerverein Innenstadt West e.V.
Bürger- und Gewerbeverein Östliche Innenstadt e.V.
Netzwerk Kapuzinerplanken
Verein Friedrichsplatz e.V.
Verein Stadtbild e.V.
Werbegemeinschaft City Mannheim e.V
Zusammenfassung
Durch die geplante Bebauung entlang der Bismarckstraße wird die städtebauliche Wirkung des Westeingangs zur Stadt stark beeinträchtig, die eindrucksvolle Wirkung des „Barockdreiecks“ wird zerstört.
Eine Teil-Wiederherstellung des historischen Friedrichsparks wäre ein großer Gewinn für die Bürgerschaft besonders der Innenstadt. Zusätzlich würde sich hiermit die klimatische Situation deutlich verbessern.
Die berechtigten Wünsche der Universität Mannheim nach mittel- und langfristigen Erweiterungsmöglichkeiten ließen sich durch einen Masterplan-Prozess höchst wahrscheinlich im näheren Umfeld und gleichzeitig umweltgerecht erfüllen.
Nach der Pfalzgau-Ausstellung 1880 im Mannheimer Schlossgarten entstand dort der Friedrichspark nach Entwürfen des bekannten Frankfurter Gartenarchitekten Siesmeyer. Der beliebte Vergnügungspark gab den Mannheimern die Gelegenheit für eine stadtnahe Erholung mit Konzert- und Restaurationssaal und malerischer Teich- und Parklandschaft. Der Park eröffnete Blickachsen zum Schloss, zur Jesuitenkirche und zur Sternwarte. Dieses einmalige Ensemble am Westeingang zur Stadt ist von emblematischer Bedeutung für die Identifizierung der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt und zusammen mit dem Osteingang (Wasserturmanlage, Rosengarten und Kunsthalle) ein „Teil der Seele Mannheims“.
Leider wurde der Friedrichspark durch den Bau des Eisstadions und durch die Errichtung eines Tiefbunkers 1941/42 sowie durch die Erweiterung der Verkehrsflächen nach den 50er-Jahren weitgehend zerstört. Bereits 1997 wurden durch eine unter Leitung von BM Quast stehende Arbeitsgruppe Leitlinien für eine stadtnahe Freiraumentwicklung erarbeitet, dies auch unter dem Aspekt der Agenda 21. Besondere Berücksichtigung erfuhr in diesen Leitlinien auch die große Bedeutung von stadtnahen Grünflächen und Parks.
Im Rahmen des EKI-Prozesses (Entwicklungskonzept Innenstad) ab 2006 wurden ebenfalls Vorschläge für den Rückbau des Eisstadions gemacht. Auch im damit zusammenhängende Masterplan blau_Mannheim_blau wurde in dieser Richtung argumentiert. Umso unverständlicher ist aber, dass in dem von der Stadtplanung vorgelegte „Rahmenplan zur baulichen Entwicklung der Universität Mannheim und des Friedrichsparks“ die obigen Vorschläge und Leitlinien keinerlei Berücksichtigung fanden.
Eine Teil-Wiederherstellung des Friedrichsparks südlich der Bismarckstraße würde jedoch nach Rückbau des alten Eisstadions die dringend notwendige Vergrößerung der stadtnahen Grünflächen ermöglichen. Nach dem bisherigen Planungsstand soll aber das durch Rückbau des Eisstadions frei werdende Gelände für Erweiterungsbauten der Uni Mannheim verwendet werden. Es ist einsichtig, dass die Uni Erweiterungsmöglichkeiten braucht. Es ist aber nicht einsichtig, dass dies in einem Gebiet erfolgen soll, das im Hinblick auf die Klimaerwärmung als Naherholungsgebiet für die Stadtbevölkerung nötig ist, ebenso für die nächtliche Abkühlung. Zitat aus einem Bürgergespräch der Mannheimer Liste am 16.01.20: „Ein Park ist kein Neubaugebiet“.
Sinnvoller wäre es, für die Uni-Erweiterung „gebrauchte“ Gebäude und Flächen einzusetzen und nicht Flächen, die potentiell für eine nachhaltige Entwicklung von Frei- und Grünflächen für die bereits dicht bebaute Innenstadt geeignet sind. Auch im Hinblick auf einen späteren Rückbau des Fly Overs würde dies verbesserte Sichtverbindungen zum Rhein und eine bessere Durchlüftung der Innenstadt sicherstellen. Im Hinblick auf die klimatische Auswirkung einer Bebauung des ehemaligen Friedrichsparks wurde in einer Simulation gezeigt, dass Auswirkungen auf die angrenzenden Quadrate gering sind, es wurde aber nicht eine bebauungsfreie Situation betrachtet. Allerdings empfehlen die Verfasser, auf eine Bebauung des Friedrichsparks zu verzichten.
„Gebrauchte“ Flächen und Gebäude, meist schon im Staatsbesitz, sind beispielsweise im nahe liegenden Hafengebiet vorhanden und zukünftig in den Quadraten A 2 (Hedwigsklinik und Bretzenheim Palais), in L 4 sowie langfristig möglicherweise Flächen im Stadthaus N 1, auch das Finanzamt in L 3 könnte zur Disposition gestellt werden.
Im Hinblick auf die nachteiligen Auswirkungen der vorliegenden Planung auf die fehlenden Grün- und Erholungsflächen in der Innenstadt, auf die negativen klimatischen Auswirkungen und auf die städtebauliche Wirkung wäre es sinnvoll, Chancen für den Flächenbedarf der Uni durch eine breite und ergebnisoffene Diskussion unter Einschluss der Bürgerschaft zu diskutieren. Hieraus kann dann ein langfristig orientierter Masterplan entwickelt werden, ähnlich wie es in Heidelberg zur Bebauung des Neuenheimer Feldes für den Flächenbedarf der Uni Heidelberg erfolgte.
siehe auch
https://www.neckarstadtblog.de/2020/04/18/die-tragische-geschichte-des-friedrichsparks/
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