2000 Renovierung des Benz-Denkmals

Carl Benz Denkmal

Erbaut 1933

Bildhauer Max Laeuger

Am Ostersonntag, 16.4.1933, feierte sich Mannheim als Geburtsort des Automobils. Die Kraftwagenschau „Einst und jetzt” und eine Kor- sofahrt mit 50 historischen Wagen zogen die Men- schen an. Höhepunkt der Feiern war die Enthüllung des Carl Benz-Denkmals am Anfang der Augusta- Anlage.

Nur die kurz zuvor erfolgte Machtergreifung der Na- tionalsozialisten überschattete die Feier. Es standen, wie Friedrich Walter es ausdrückte, „deutlich zwei Welten nebeneinander: die alte, die sich noch zur Geltung zu bringen sucht, und die neue, die noch nicht die volle Sicherheit des Auftretens erlangt hat und sich ostenativ von jeder Art festlicher Bewirtung zurückzieht. In der Halle des Palasthotels halten Markgraf Berthold, der Sohn des Prinzen Max von Baden, und der Staatsminister des neuen Staates getrennt Cercle.”

Als der Tod von Carl Benz (1844-1929) die Planun- gen zu einem Benz-Denkmal in Gang setzte, war die spätere ideologische Vereinnahmung des Gedenk- steins als „Verkörperung des deutschen Gedankens” nicht vorhersehbar. Mitglieder der Auto-Lobby und Liebhaber stießen bei der Stadt Mannheim auf Interesse, die den städtebaulich exponierten Platz an der Augusta-Anlage zur Verfügung stellte.

Das Denkmal besteht aus einem großdimensionier- ten Kalkstein-Quader. Der Bildhauer Max Laeuger (1864-1952), Professor an der Karlsruher Techni- schen Hochschule, schuf das Hochrelief aus Mu- schelkalk. Die ungewohnte künstlerische Form des Denkmals fand viele Kritiker, doch hatte sich Laeuger bewusst „von der üblichen, aus der Renaissance- und Barockzeit überlieferten Form der Bildnisstatue” gelöst. Ihm haben „die Vorbilder antiker, insbesondere ägyptischer und assyrischer, Monumentalkunst den Weg gewiesen”. Das Denkmal war eines der ersten, die einem Techniker galten. Der „moderne Charakter des Gegenstandes” verlangte eine neue Lösung. Der lange Arbeitsmantel ermöglichte dem Bildhauer, die „plastisch wenig dankbare moderne Kleidung zu verhüllen und das Kostüm gleichsam in die künstlerische Sphäre einer zeitlosen Gewandung” zu rücken.

Darüber befindet sich die Inschrift „Carl Benz 1844 1929“. Die Witwe Bertha meinte später lapidar: „So ein Nachthemd hat er nie angehabt.“

Auf der Rückseite der Reliefwand sind die Embleme der vier Automobilverbände abgebildet.

Der Verein Stadtbild hatte bereits vor Jahren Aus- besserungsarbeiten am Denkmal selbst durch die Firma Safferling durchführen lassen. 2014 fasste er den Beschluss zu einer Sanierung der Bodenplatte. Mit der Leitung der Maßnahme wurde das Archi- tekturbüro Strobel betraut. Die Ausführung lag bei der Firma Eschelbach, die sie im Oktober 2014 ab- schloss. Die Kosten beliefen sich auf ca. 6000 Euro.

 
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