2009 Bankhaus

E3, 16 - Mannheim-Innenstadt | Grundstücksgemeinschaft Aschbacher

Erbaut um 1875

Architekt Huber und Riedel

2009 initiierte der Verein erstmals den Preis für Denkmalpflege, mit dem er jährlich   beispielgebende und mustergültige Sanierungen einzelner Projekte auszeichnet.

Der erste Preis ging 2009 an die Grundstücksgemeinschaft Aschbacher. Durch gezielten Rückbau, aufwändige Freilegung von Wandverzierungen und sorgfältige Sanierung der Originalböden präsentieren die Bauherren das Haus in E3,16 heute wieder in seinem repräsentativen Charakter der Entstehungszeit.

Das dreigeschossige Gründerzeitgebäude ließ der jüdische Bankier Lazarus Maas als Privatbank im Jahre 1873 von den beiden Mannheimer Architekten Christof Huber und Georg Riede errichten. Der Bauherr belegte die Wohnung im ersten Obergeschoss, wo sich auch heute noch die sehenswerten Repräsentationsräume befinden. Die Bank ging allerdings zwanzig Jahre später in Konkurs und wurde von der Pfälzer Bank in Ludwigshafen übernommen. Die Pfälzer Bank nahm rückwärtig einige Erweiterungen vor, die der Mannheimer Architekt Victor Lindner ausführte.

Mitte der 1960er Jahre erwarb die Stadt Mannheim das Anwesen und richtete hier die Fachhochschule für Gestaltung ein. Mit Zusammenlegung der beiden Fachhochschulen für Technik und Gestaltung wurde E 3,16 schließlich frei und im Jahre 2001 zum Verkauf angeboten. Besonders die Innenausstattung des Gebäudes weist

einen so hohen überregionalen Seltenheitswert auf, dass die seinerzeitige Sanierung des Kulturdenkmals auch für die Denkmalpflege kein Tagesgeschäft war. Das Haus wurde mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Sachkenntnis und in guter Kooperation aller Beteiligten zusammen mit fähigen Fachfirmen restauriert.

Mit der denkmalverträglichen Restaurierung im historischen Glanz wurde das Haus nach vielen Jahrzehnten wieder aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Herr Aschbacher hat in den letzten Jahren das zusammen mit seinen Mietern das Gebäude mehrfach am Tag des offenen Denkmals zugänglich gemacht und den zahlreichen Besuchern einen unvergesslichen Einblick in die Lebenskultur des 19. Jahrhunderts gewährt.

Das private Engagement zur Wiederherstellung, Erhaltung und Pflege des Kulturdenkmals E 3,16 wird mit dem Denkmalpreis gewürdigt.

Dr. Monika Ryll