2016 Barockhaus Café Herrdegen

E2, 8 - Mannheim-Innenstadt | Simone und Martina Herrdegen

Erbaut nach 1700

Bauherrr Ratsherr und Bäckermeister Otto Franz Platt

Vergabe des Denkmalpreises an das Barockhauses  E 2,8 am 21.09.2016

Eines  der ältesten  Gebäude  Mannheims  wurde heute mit dem Denkmalpreis durch den Verein Stadtbild Mannheim bedacht. Seit nunmehr 122 Jahren fertigt die Familie  Herrdegen in der Backstube des Barockhauses E2,8 feine Torten, Kuchen, Plätzchen, Pralinen und viele andere süße Köstlichkeiten mehr an. 

Das Gebäude wurde einst von dem Ratsherrn und Bäckermeister Otto Franz Platt nach 1700 errichtet. 1894 kauften die Brüder Carl und Joseph Herrdegen das Anwesen der Witwe  Louise Freyseng ab und erwarben kurz danach für ihre „Kaffee- und Schokoladenhalle“ auch eine Lizenz zum Ausschank von Branntwein und Likören. Die Geschäftsfläche  konnte beträchtlich erweitert werden, als  1940 die Erben des Kaufmanns Ferdinand Wolff das Nachbaranwesen E 2,7 an die Konditorei Herrdegen veräußerten. Dieser Teil – ungefähr in der Breite des Balkons im ersten Obergeschoss     - wurde nach Kriegszerstörung in Anlehnung an den Kernbau barockisierend und niedriger als  der zerstörte Vorgängerbau aufgebaut.

1980 standen - in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege  -  umfangreiche Fassadenarbeiten an:  Putz, Klappläden  und die  ziegelroten Sandsteingewände  mit Ohrenrahmung wurden nach Befund des Ludwigshafener Restaurators Klaus Siller gestrichen. Neue Fenster mit bombierten Scheiben wurden eingebaut. Der der Dachstuhl  im spitzen Teil des Mansarddachs  sowie  die Schiefer-eindeckung wurden erneuert. Mit der nächsten Fassadensanierung im Jahre 1999 konnten – nachdem Außenputz und Schutzsockel abgetragen waren - frühere Fassadenumbauten eindeutig dokumentiert werden. Bei der Farbfassung orientierte man sich wieder am restauratorischen Gutachten von 1980.

Durch das Engagement der Familie  Herrdegen konnte eines  der wenigen Bürgerhäuser Mannheims aus  dem 18. Jahrhundert erhalten und für die Zukunft gesichert werden. Es ist eines von ehemals  ca. 1500 Gebäuden. Davon existieren heute in der Innenstadt nur noch ungefähr 40 Bauwerke.

Der  Denkmalpreis  würdigt die vorbildliche  Haltung des  Eigentümer s zur Erhaltung des Kultur-denkmals  E 2,8 .

Dr. Monika Ryll

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