2022 Marien-Apotheke

Friedrichstr. 22, Am Markt 3 | Frau Angelika Hill und Herrn Wolfgang Müller

Erbaut 1908

Baumeister Franz Anton Noll

Im Jahrhundert davor sah es an dieser Stelle so aus: Wir sehen die Bauernhäuser des alten Dorfes Neckarau. Mit dem beschaulichen Dorfleben war es bald vorbei, als Neckarau nach Mannheim im Jahr 1899 eingemeindet wurde.

Im Jahr 1908 erwarb der Neckarauer Baumeister Franz Anton Noll das Gelände hinter der Jakobuskirche und errichtete dort dreigeschossige Wohnhäuser im Jugendstil. Dieser Unternehmer erbaute das heute ausgezeichnete Eckgebäude und auch die Nachbarhäuser links und rechts davon.

Das Eckhaus Nr. 22, besitzt einen Turmerker und ein Zwerchhaus mit Rundbogennischen. Der untere Fassadenbereich wurde mit Bossenquadern aus gelbem Sandstein rustiziert. Das ursprünglich spitze Dach des Turmerkers ist leider nicht mehr vorhanden.

Im Erdgeschoss war ursprünglich ein Verkaufsladen, in dem der Händler Artur Kauffmann Haushaltsgegenstände feilbot. Ebenfalls im Erdgeschoss praktizierte der Zahnarzt O. Hausmann. Die Etage darüber bewohnte der Kaufmann Jean Huber und das obere Stockwerk der Rechtsrat Th. Reitinger.

1912 erwarb der Apotheker Carl Batsching das Haus und richtete in den vorderen Erdgeschossräumen die Marien-Apotheke ein. Die hinteren Räume bewohnte er mit seiner Familie. Er starb früh und seine Witwe führte die Apotheke weiter.

Die Nachbargebäude Friedrichstr. 24 und 24a wurden vom selben Bauunternehmer errichtet.

1918/19 erwarb die Rheinische Gummi- und Celluloidfabrik das Eckhaus Nr. 22. Der Apotheker Gustav Hattingen führte die Apotheke nun viele Jahrzehnte mit seiner Frau Else. Sie studierte dafür im Alter von über 50 Jahren in Mainz Pharmazie.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude Kriegsschäden, die aber, nur in der Dachzone des Turmerkers etwas vereinfacht, repariert und saniert werden konnten.

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